Vielen Dank, Mister Thuerk! -- Der 30. Geburtstag der Spam e-Mail

Das Folgende ist mit etwas spaß an der Sache zu lesen!

Was ihn geritten haben mag, wird wohl immer unbekannt bleiben - die Lawine, die er damit begann, wirkt jedenfalls bis heute nach und ist enervierender denn je. Vor 30 Jahren schickte Gary Thuerk von der Marketingabteilung der Digital Equipment Corporation (DEC) ein und dieselbe Werbe-E-Mail an knapp 400 Nutzer des Arpanets, das als Vorläufer des heutigen Internets gilt. Darin lud er er sie zu einer Produktpräsentation ein, bei der ironischerweise die gute Integration der DEC-Rechner in die Arpanet-Welt demonstriert werden sollte. Thuerk hatte den E-Mail-Spam erfunden.
Dafür gab es auf die Finger

Dabei machte der Marketing-Experte auch noch alle Fehler, die noch heute als üble Verstöße gegen die E-Mail-Etikette gelten: Die Kopfzeilen waren wenig informativ, der gesamte Text war in Großbuchstaben geschrieben, alle anderen Empfänger einsehbar. Im Vergleich zu heutigen Spammern bekam Thuerk daher richtig Ärger: Da er seine korrekte Absenderadresse angegeben hatte, erhielt er jede Menge böse Antworten. Ihm wurde vorgeworfen, Staatseigentum für eigene Zwecke missbraucht zu haben, seiner Firma drohte sogar der Ausschluss aus dem Arpanet. Dabei blieb es jedoch, nachdem er dem Arpanet-Direktorium versprach, so etwas nie, nie wieder zu machen, auch wenn es ihm in den Fingern gejuckt haben mag: Nach eigenen Angaben soll die Aktion zu 13 bis 14 Millionen US-Dollar mehr Umsatz verholfen haben.
Die gerechte Strafe?

Trotz aller Kritik sieht sich Thuerk als Pionier des E-Marketings. Gewissermaßen hat er auch Recht: Heute besteht mehr als 90 Prozent des E-Mail-Verkehrs aus Spam - eine der Gründe, warum Thuerk viel wert darauf legt, dass seine E-Mail-Adresse nicht bekannt wird. Seinem damaligem Arbeitgeber hat seine Aktion jedenfalls nicht dauerhaft genutzt. Lange Zeit führend und als Intel-, IBM- und Microsoft-Konkurrent gesehen, wurde DEC vor rund zehn Jahren zerschlagen und unter den einstigen Konkurrenten aufgeteilt. Irgendwann blieben halt die Käufer aus. Vielleicht war der eine oder andere Kunde immer noch sauer wegen der Spam-Mail von 1978 - oder es gibt doch eine höhere Internet-Gerechtigkeit.